Spricht man heute über das aufstrebende Burgund, führt kein Weg an Sylvain Pataille vorbei.
Mit kompromissloser Hingabe, einer klaren Handschrift und tiefem Respekt für Natur und Terroir hat er sich zu einem der spannendsten Winzer seiner Region entwickelt – ein Name, der immer häufiger fällt, wenn es um Authentizität und Strahlkraft im Glas geht.
Alle verfügbaren Weine von Sylvain Pataille findet Ihr auf unserer aktuellen Burgunder-Selektion
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Episode 489 - Sylvain Pataille and the New Old Style
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Herkunft & Geschichte
Die Basis für Sylvain Pataille's Weg legte eine fundierte Ausbildung in Beaune und Bordeaux, gefolgt von Jahren als gefragter Berater renommierter Weingüter der Côte d’Or. Doch der Traum vom eigenen Wein ließ ihn nie los. 1999 begann er mit gerade einmal einem Hektar Rebfläche – zunächst noch gepachtet, bis er 2001 die ersten eigenen Parzellen übernahm. Mit Geduld und einem klaren Plan erweiterte er seine Domaine Schritt für Schritt um alte Reben und sorgfältig ausgewählte Lagen, die er mit Hingabe neu belebte.
Heute umfasst das Weingut rund 13 Hektar – verteilt auf exzellente Parzellen in Marsannay und Chenôve. Von Anfang an war Patailles Anspruch hoch: Seine Weine zeigen Tiefe und Persönlichkeit und damit weit mehr als ihre vermeintlich einfache Herkunft vermuten lässt. Mittlerweile kann man sagen, dass Pataille viele der jungen Generation im Burgund inspiriert hat und die Rebsorte Aligoté zu neuen Höhen verholfen hat. Während Aligoté früher oft im Kir als Aperitif gelandet ist, hat Pataille begonnen verschiedene Lagen-Aligotés abzufüllen und damit gezeigt, dass die Rebsorte sehr wohl das Terroir transportieren kann - wenn man sie nur lässt. So ist er auch ein wichtiges Mitglied der Gruppe "Les Aligoteurs": Eine Vereinigung von Winzern, die die "kleine" weiße Rebsorte des Burgunds ins Rampenlicht stellt.
Arbeitsweise & Philosophie
Sylvain Pataille versteht den Weinberg als Herzstück seiner Arbeit. Seit vielen Jahren bewirtschaftet er seine Reben biologisch, seit 2011 verstärkt auch biodynamisch. Jeder Eingriff ist wohlüberlegt, Erträge werden bewusst niedrig gehalten, alte Reben mit besonderer Sorgfalt gepflegt. Sein Ansatz ist geprägt von Respekt vor dem Terroir und dem Streben nach größtmöglicher Authentizität.
Die Lese erfolgt ausschließlich von Hand, verbunden mit einer rigorosen Selektion. Im Keller setzt Pataille gezielt auf Ganztrauben, um seinen Pinot Noirs Frische, Struktur und zusätzliche Komplexität zu verleihen. Vergoren wird grundsätzlich spontan. Der Ausbau erfolgt überwiegend in gebrauchten Barriques und Halbstückfässern, wodurch Holz nie die Oberhand gewinnt. Schwefel verwendet er nur zurückhaltend – manchmal gar nicht –, um die Transparenz und Reinheit seiner Weine zu bewahren.
Das Ergebnis ist eine Stilistik, die kompromisslos, aber niemals hart wirkt: Weine, die das Terroir sprechen lassen und zugleich Patailles Handschrift unverkennbar tragen.
Terroir & Lagen
Die Weingärten liegen überwiegend in Marsannay-la-Côte, der nördlichsten Appellation der Côte de Nuits, sowie in Chenôve. Diese Gegend, lange unterschätzt, erlebt dank Winzern wie ihm eine wahre Renaissance.
Die Böden sind außerordentlich vielfältig: kalkreiche Parzellen wechseln sich mit kiesigen und alluvial geprägten Abschnitten ab. Diese geologische Bandbreite verleiht ihm die Möglichkeit, Weine mit ganz unterschiedlichen Facetten zu schaffen – von straffen, mineralischen Chardonnays über charaktervolle Aligotés bis hin zu komplexen Pinot Noirs aus alten Reben.
Ein besonders eindrucksvolles Beispiel für die Qualität des Terroirs ist der Marsannay Blanc „Le Chapitre“ – eine Lage, die lange um ihre Anerkennung kämpfen musste und erst seit kurzem als Marsannay bezeichnet werden darf, da es sich hier um eine Satelit-Appelation in nächster Nähe zu Dijon handelt. Mit solchen Weinen hat Pataille maßgeblich dazu beigetragen, dass der nördlichste Teil der Côte de Nuits heute nicht mehr nur als Geheimtipp gilt, sondern als Herkunft mit großem Zukunftspotenzial.