Elio Sandri – Cascina Disa
 

Elio Sandri - Cascina Disa

 
Elio Sandri führt sein kleines, traditionsreiches Weingut Cascina Disa in Perno und hat dort bereits seitdem er 16 Jahre alt ist über 40 Jahrgänge vinifiziert. Im Stillen erzeugt er mit die authentischten Baroli. Das Ansehen für seine jahrzehntelange Arbeit steigt und unter Kennern zählt er bereits zu den großen Winzerpersönlichkeiten der Region. 

„Elio Sandri makes some of the most idiosyncratic wines in all of Piedmont. The decidedly old-school cellar is a throwback to simpler, less prosperous times when things were much more rustic than they are today.“ Antonio Galloni, Vinous Media



Die Weingärten

Die Familie besitzt rund 8 Hektar Rebfläche direkt an das Weingut angrenzend in Perno. Diese recht große MGA rund um die Ortschaft ist Teil von Moforte d’Alba. Die Weingärten bilden ein in sich geschlossenes Amphitheater mit Expositionen von Ost bis West. Vom Weingut aus blickt man auf die gegenüberliegenden Hügel von Serralunga d’Alba. Ähnlich wie dort, besitzt dieser Teil von Perno einen besonders hohen Kalkanteil und bringt besonders strukturierte Weine hervor.

Elio beobachtet und lässt den Reben wie den Weinen Platz um sich zu entfalten und greift nur ein wo es notwendig ist. Denn er hat bereits in seiner Kindheit die Entdeckung gemacht: Walderbeeren aus dem Wald schmecken immer besser als wenn man sie probiert im Garten zu züchten. Die Weingärten dürfen voller Leben sein und werden biologisch bewirtschaftet. 



Im Weinkeller

Das Equipment im Keller ist auf das Nötigste reduziert und stammt noch aus vergangenen Tagen. Der alte Entrapper sorgt dafür, dass trotzdem in etwa 30% Stängel-Anteil bleibt. Die Weine fermentieren in Beton und werden dann in großen Fässern ausgebaut. Jahrgänge mit niedrigerer Säure bleiben etwas kürzer im Fass während Tannin-reiche Jahrgänge bis zu 6 Jahre im Fass bleiben. Auch danach profitieren die Weine wenn man ihnen Zeit gibt und sie verlassen erst das Weingut wenn Elio es für richtig hält. Deshalb wurde z.B. Jahrgang 2020 vor 2019 vermarktet. Außerdem wird rigoros aussortiert. Im heißen Jahrgang 2023 wurden, obwohl es sich um augenscheinlich schönes Traubenmaterial handelt, viel Trauben nicht in den Keller gebracht nachdem sie für Elio bereits zu reife Aromen hatten. Hier folgt man nicht dem Markt sondern dem Wein.

Die Weine

Mittlerweile kelter Elio vier Baroli, da er über die Jahre unterschiedliche Charakteristika in seinen Parzellen identifizieren konnte. Barolo Perno, Barolo Perno Riserva, Barolo Perno Riserva Vigna Disa und ganz neu Barolo Riserva Perno Vigna Ceretta. Vigna Disa ist südöstlich ausgerichtet und hier stehen die ältesten, etwa 60 Jahre alten Reben aus 100% Lampia-Klonen. Vigna Ceretta ist ebenso südöstlich ausgerichtet und wurde 2011 mit Michet-Klonen bepflanzt. Das Spitzenjahr 2019 ist der erste Jahrgang dieses Weines von dem es leider nur gut 1.200 Flaschen gibt. Die Riserva kommt ebenso eher von süd- und südöstlichen Parzellen mit einem kräftigeren Boden, während der reguläre Perno alle Exposition umfasst und auch etwas früher antrinkbar ist. 

Sein Langhe Nebbiolo stammt aus dem obersten und schattigeren Teil seiner Weingärten direkt unterhalb des Waldes. Eigentlich wäre auch hier aber auch die Produktion von Barolo zulässig.  Der Barbera wächst ebenso auf Barolo-Terroir direkt oberhalb des Weinkeller. Dolcetto darf natürlich auch nicht fehlen. 

Als weitere Spielwiese gibt es noch drei weitere Weine in Kleinstauflage. Es wird jedes Jahr ein Weißwein aus einer wechselnden Rebsorte gekeltert, die aus Traubenzukauf stammt. Nachdem Elio drei alte Merlot-Pflanzen aus den 60ern im unteren Teil seiner Weingärten gefunden hat, hat er mehr davon ausgepflanzt und füllt seit 2019 etwa 1.500 Flaschen davon separat ab. Ein absolut einzigartiger und genialer Wein ist ein Rosé aus seiner Top-Lage Vigna Disa. Entgegen vorherrschender Praxis hat Elio gesagt er möchte Rosé nicht als eine Abwertung eines Weines behandeln und füllt jedes Jahr wenige Hundert Flaschen.