Moric Festspiele am Loquaiplatz
 

Moric Festspiele am Loquaiplatz

 
Die ersten nationalen und internationalen Kritiken haben es schon angekündigt: Roland Velich hat aus dem Ausnahmejahr für Blaufränkisch im Burgenland Weltklasseweine gekeltert. 99 Punkte von Suckling und A-la-Carte und sogar 100 Punkte von Falstaff für Blaufränkisch Lutzmannsburg haben die Erwartungshaltung für unsere Verkostung am 23. November entsprechend hoch geschraubt. Eines vorweg: Wir wurden nicht enttäuscht!

DER KOMPROMISSLOSE HERKUNFTSBOTSCHAFTER IST FALSTAFF WINZER DES JAHRES 2023

Roland Velich will Weine keltern, die ihre Herkunft erkennen lassen und das macht er unermüdlich. Der Fokus auf Blaufränkisch war keine Entscheidung sondern die logische Konsequenz des Terroirs und der soziokulturellen Geschichte Pannoniens. Er ist das internationale Aushängeschild unter den Blaufränkisch-Winzer:innen und ein Botschafter im wahrsten Sinne des Wortes. Mit der Auszeichnung zum Falstaff Winzer des Jahres hat Roland endlich auch im eigenen Land die längst verdiente Anerkennung bekommen. Mehr über Moric, den Winzer und seine Philosophie im ausführlichen Interview, dass wir mit Roland im Frühjahr geführt haben.




NACHLESE EINER WELTKLASSEVERKOSTUNG


Vor kurzem stand der trinkreif Loquaiplatz ganz im Zeichen der Weine von Moric. Roland Velich hat sich einen Nachmittag und Abend Zeit genommen um sowohl mit Sommeliers und Gastronomen als auch mit interessierten Privatkunden seine komplette Reihe an Weinen aus dem Jahrgang 2021 zu verkosten und auch anschließend zu einem abgestimmten Menü ein paar Blaufränkisch aus der trinkreif Schatzkammer aufzumachen. Aber von Anfang an:

Die Weine aus 2021 haben bereits vor der Verkostung für Furore gesorgt. 100 Falstaff Punkte für Blaufränkisch Lutzmannsburg Alte Reben, Falstaff Winzer des Jahres 2023, Nummer 8 in der Top 100 World Wines 2023, 100 A la Carte Punke für Blaufränkisch Lutzmannsburg Alte Reben und Blaufränkisch Kirchberg. Generell hat keiner der verkosteten Weine unter 94 A la Carte Punkte und daher waren wir besonders gespannt die Weine endlich kosten zu können. Wenn man so wie wir die Möglichkeit hat, innerhalb von ein paar Stunden die komplette Serie zweimal zu kosten, bekommt man ein gutes Gesamtbild zu den Weinen und dem Jahrgang.

Roland bevorzugt es, seinen Weinen vor dem Genuss viel Luft zu gebenund so haben wir das komplette Sortiment bereits um 13.00 doppelt dekantiert, obwohl wir die Flaschen erst bis zu acht Stunden später ausgeschenkt haben.

Im Weingarten ist Roland  zurückhaltend, es gibt keine Bodenbearbeitung, maximal im Zwischenstockbereich und auch das nur zwei bis dreimal im Jahr. Das Ziel sind lockere, kleinbeerige Trauben. Sein Credo sind Weine im Holz aber auf keinen Fall von Holz aromatisiert und so findet man in seinem Keller vor allem 500l Fässer von Stockinger als auch knapp 20-jährige Pieces (228l Holzfass).



Begonnen haben wir mit zwei Weinen aus der Hidden-Treasure-Serie. Ein Projekt in Kooperation unter anderem mit Gergö Filep im Tokaj und Philip Oser und der Villa Tolnay nördlich des Balaton. Der Tokaj, ein reinsortiger Furmint, ist trocken, salzig mit viel Würze und Gerbstoff. Die Trauben kommen vom westlichen Ende des Tokajs, einer Region mit mehr Feuchtigket als aus anderen Teilen und klimatisch dem Mittelburgenland nicht unähnlich. Aus einer deutlich wärmeren Region, dem Balaton, kommt der zweite Wein. Eine Cuvee aus knapp unter 50% Riesling und dem Rest Furmint. Ausgebaut in großen Holzfässern mit minimalen Restzucker machten bereits die ersten zwei Weine Lust auf das was noch kommt.

Im nächsten Flight waren Grüner Veltliner St. Georgen und Grüner Veltliner St. Georgen Krainer an der Reihe, beide Weine spontan im Holzfass vergoren, keine Mazeration, gerebelt und rasch gepresst.

2006 gab es den ersten Grünen Veltliner St Georgen, der damals und in den drei Folgejahren ausschließlich aus Trauben der Lage Krainer bestand. Mittlerweile werden drei bis vier verschiedene Lagen cuveetiert und abegfüllt.
Der Krainer ist nach 2020 zum zweiten Mal auf dem Markt, wirkt etwas steiniger als der St. Georgen und erinnert an einen Chablis Grand Cru aus einem warmen Jahr.


Mit dem Blaufränkisch Reserve 2021 zeigt Roland dann zum ersten Mal, wohin die Reise 2021 bei den Blaufränkisch gegangen ist. Ein unglaublich kompletter Wein und für knapp €40,- sehr viel Qualität! 5-10% Whole-Bunch, knapp zwei Jahre im Fass wovon 10-12 Monate auf der Vollhefe. Die Trauben kommen alle vom Lutzmannsburger Plateau. So muss leistbare Herkunft schmecken!


Blaufränkisch Kirchberg kommt dann wieder sehr kreidig daher. Die Westlage, die auch die die „steilste“ Lage am Lutzmannsburger Hochplateau ist, besticht durch einen hohen Kalkanteil. Erinnert an große Weine aus Chambolle-Musigny. Währendessen ist die Lage Schwemmer nach Osten ausgerichtet, eine Lehmlage die auch immer etwas wärmer als Kirchberg ist, und während wir bei Kirchberg sensorisch an das Burgund denken, könnte man sich bei Schwemmer in Serralunga d’Alba wiederfinden. Die Einzellage Meissner ist die oberste Lage am Plateau und die Reben aus den zwei Parzellen wurden 1908 und in den 1930 Jahren gepflanzt. Der Wein wirkt extrem stoffig aber wie alle anderen Einzellagen auch davor mit feinstem Gerbstoff, engmaschig und mit ewigen Abgang.


Als Grande Finale gab es dann abschließend noch den momentan bekanntesten Wein aus der Kollektion, Blaufränkisch Lutzmannsburg Alte Reben, der die besten Attribute der Einzellagen Blaufränkisch vereint und ein wahrlich großer Wein ist und den Ort sowie die Rebsorte perfekt widerspiegelt. Da gibes es kaum mehr Luft nach oben ;-)




Nach einer kurzen Pause gab es nun das gleiche Programm für einige Kunden und Freunde sowie ein 3Gang-Menü mit abgestimmten Weinen aus der trinkreif-Schatzkammer.

Fregola Sarda mit Salsiccia
Moric Jagini 2011
Moric Blaufränkisch Raiding Raga 2011

Zu Selbstgemachter Fregola Sarda mit Gemüse und Salsiccia passten die Weine aus dem Überjahrgang 2011 genial. Jagini noch immer etwas stämmig, Raga Raiding, erst vor zwei Jahren auf den Markt gekommen, mit feiner Fruchtsüße.

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Moric Blaufränkisch Neckenmarkt Alte Reben 2013 Magnum
Moric Blaufränkisch Lutzmannsburg Alte Reben 2013

Im direkten Miteinander wirkte Neckenmarkt etwas runder und weicher, Lutzmannsburg gewohnt steinig. Beide Weine wirklich großartig!

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Wildragout mit Spätzle
Moric Blaufränlisch Zagersdorf Krcsi 2012
Moric Blaufränkisch Neckemarkt Alte Reben 2012 Magnum

Zum Wildschweinragout mit Spätzle zwei sehr klare und dichte Weine aus 2012. Krcsi pur und klar, sehr dicht und kompakt, Neckenmarkt wieder eine Spur feiner und charmanter, beide Weine auf Höchstniveau!

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Als Solitär gab es einen so frischen Neckenmarkt Alte Reben 2006 Magnum und es war wirklich schön zu sehen wie sich eine perfekte Lagerung bei konstant kühlen Temperaturen auf den Wein auswirken. Noch immer blutjung, wirkt als wäre er am Beginn seiner Reife. In der Nase recht offen aber am Gaumen perfekter Gerbstoff und ewiges Ende. Man beachte, dass wir den Wein 8 Stunden lang offen im Kühlschrank und doppelt dekantiert hatten. Würden wir gerne in 10 Jahren nochmal probieren!

*****

Zu einem Stück Gruyere und Beaufort gab es zum Abschluss dann Grüner Veltliner St. Georgen 2019, der durch seine Frische und leicht nussig burgundische Note ideal zu den Käse funktionierte.



 

DAS VERKOSTUNGSPROGRAMM IM DETAIL

Moric Hidden Treasures Nr.1 Tokaj - Gergö Filep 2021
Moric Hidden Treasures Nr.2 Somlo - Kis Tamas 2021

Moric Grüner Veltliner St. Georgen 2021
Moric Grüner Veltliner St. Krainer 2021

Moric Blaufränkisch Reserve 2021

Moric Blaufränkisch Kirchberg 2021
Moric Blaufränkisch Schwemer 2021

Moric Blaufränkisch Maissner 2021
Moric Blaufränkisch Alte Reben 2021

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Fregola Sarda mit Salsiccia
Moric Blaufränkisch Neckenmarkt Alte Reben 2013 Magnum
Moric Blaufränkisch Lutzmannsburg Alte Reben 2013

Moric Jagini 2011
Moric Blaufränkisch Raiding Raga 2011

Wildragout mit Spätzle
Moric Blaufränlisch Zagersdorf Krcsi 2012
Moric Blaufränkisch Neckemarkt Alte Reben 2012 Magnum

Moric Blaufränkisch Neckenmarkt Alte Reben 2006 Magnum

Ausgewählter Käse
Moric Grüner Veltliner St. Georgner 2019