Selektion & Jahrgangsbeschreibung der letzten Jahre (2018-2021) im Burgund
 

Selektion & Jahrgangsbeschreibung der letzten Jahre (2018-2021) im Burgund

 
Das Burgund ist eine der wenigen Regionen, wo die Weine in ihrer Jugend schon richtig Spaß machen. Deshalb warten wir einmal nicht, sondern haben eine Liste mit über 300 Flaschen aus den Jahrgängen 2018-2021 samt Jahrgangsbeschreibungen zusammengestellt.

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Die Jahrgänge 2018 bis 2021:

Im Burgund sind 2018, 2019 und 2020 definitiv drei Jahrgänge, die der Franzose als „solaire“ beschreiben würde. Und genauso wie die Preise der letzten Jahrgänge explodiert sind, hatten wir auch Hitzejahre mit steigenden Temperaturen erlebt. Wenngleich diese Jahrgänge also sonnengeküsst sind, sind sie dennoch unterschiedlich. 2021 war zuletzt wieder ein Jahr, welches nicht nur besonders anspruchsvoll für die Winzer war, sondern auch an vergangene Zeiten erinnert.

2018

Das erste richtige Hitzejahr ist 30% sonniger als der Durchschnitt und durch hohe Tag- und Nachttemperaturen geprägt, vor allem in Richtung Erntezeit. Somit startete diese ein bis zwei Wochen früher als 2019. Bei den Rotweinen bedeutet das Weine mit einem maskulinen und extraktreicheren Profil. Das macht sie zu echten Langstreckenläufern. Wobei mittlerweile einige Weine in ein erstes Trinkfenster kommen, während sich die einst ultracharmanten 2017er mittlerweile verschließen. Bei den weißen sind unserer Meinung die 2018 oft eine Spur balancierter zu trinken als die weißen 2019. Die größere Menge in weiß hat dazu geführt, dass die Beeren etwas langsamer reifen und moderater im Alkohol geblieben sind. Auf alle Fälle ein heterogenes Jahr, welches aber trotzdem oft fälschlicherweise gemieden wird.

"Im besten Fall - wie in jedem Jahr gibt es Unterschiede! - es sind feine, elegante und saline Weine in Weiß, in Rot haben sie eine Tiefe und Konstitution, die der von 2017 überlegen ist." - Patrick Essa, Winzer

2019

Schon Schriften aus dem 18. Jahrhundert haben die These aufgestellt, dass Ernten Mitte September gute Ernten sind. Für rot gilt dies auf alle Fälle. Die Pinots sprühen nur so vor Charme und zeigen sich floral und vielschichtig ab der ersten Sekunde. Ein bisschen so wie 2017 aber nur mit mehr Struktur und Intensität - Im wahrsten Sinne betörend und somit eines der ganz großen Pinot-Jahre! Auf der anderen Seite sind die Weißweine oft nicht so homogen. Aufgrund der kleinen und konzentrierten Ernte sind die Alkoholwert of hinaufgeschossen. Viele Winzer haben aber mittlerweile gelernt damit umzugehen und haben trotzdem sehr schöne Weißweine auf die Flasche gebracht, die auch schon viel Spaß bereiten.

"Das zweite der drei Hitzejahrgänge hat aus jetziger Sicht sicherlich die besten Rotweine hervorgebracht, während es bei den Weißweinen darauf ankommt ob man einen eher reifen Stil mag!" - Jasper Morris, Inside Burgundy

2020

Paradox - das ist das richtige Wort für diesen Jahrgang. Aufgrund der frühen Blüte erfolgte die früheste Ernte seit Beginn der Aufzeichnungen. Wir reden von einer Ernte die Mitte August! Die Rotweine sind tief in der Farbe und strukturiert haben aber niedrigere Alkohol- und pH-Werte. Diese Frische gepaart mit einer dichten Frucht macht jetzt schon Spaß. Es spricht aber alles für ein langes Leben dieser Weine und vielen Weinen sollte man noch Zeit geben. Allerdings muss auch gesagt sein, dass Timing wichtig war - Sobald Pinot bei 15% Alkohol ankommt, wird es schwierig… Die Weißweine sind wirklich eine Bank und 2020 ist ganz vorne dabei, wenn es um die besten Jahrgänge der letzten zwei Jahrzehnte geht.

"Wie kann solch ein extremes Jahr solch vibrierende und frische Weine hervorbringen!" - William Kelley, Robert Parker

2021

Nach einer Serie aus drei Jahrgängen, die große Weine mit viel Substanz hervorgebracht haben, folgt nun wieder ein Jahrgang der ganz anders proportioniert ist. 2021 war ein kühles - nostalgisch gesehen - klassisches Weinjahr im Burgund. Leider wurde die Region wieder von verheerendem Spätfrost heimgesucht. Das Jahr verläuft weiterhin kühl und regnerisch. Oidium, Mehltau und Botrytisdruck sind die Folge. All diese Faktoren minderten die Ernte und forderten viel Geduld und Arbeit im Weingarten und auf den Sortiertischen.
Dennoch sind die Weine durchaus gelungen. Manchen Weinen fehlt es etwas an Struktur und Fülle. Andere wiederum zeigen viel Finesse und vor allem die Pinots sind schon sehr zugänglich. Die Weine haben nach der Ernte auch oft etwas asketisch gewirkt.

Durch den Ausbau und etwas Zeit in der Flasche zeichnet sich aber ein vielversprechendes Bild ab: "... ich vermute, dass die Qualität des Jahrgangs 2021 die Leute überraschen wird, denn die Weine haben sich in jeder Phase stetig verbessert, so dass es keinen Grund gibt, warum sie das in der Flasche nicht auch tun sollten." - Frederic Mugnier, Winzer