Lionel Favre

Bio

Lionel Favre ist 1980 in Morges (Schweiz) geboren und hat an der Akademie der Bildenenden Künste bei Daniel Richter, Franz Graf und Gunther Damisch studiert. Er lebt und arbeitet in Wien, Lausanne und Genf.

‘Baupläne und technische Skizzen sind die Ausgangsbasis der Arbeiten von Lionel Favre. Auf ihnen lässt er mit schwarzer Tinte spontan narrative Zeichnungen entstehen. Sie geben grafisch einen architektonischen Rahmen vor, den er fantasievoll als Spielraum für seine surrealen Szenarien verwendet. Verschiedenartige Objekte und Figuren breiten sich auf dem Blatt aus, beleben es, nisten sich in den vorgefunden Räumen ein und deuten diese so um. Die längst vergilbten und mit der Zeit unbrauchbar gewordenen Pläne werden durch die Zeichnung nicht nur unlesbar, sondern auch in ihrer Funktion entfremdet. Maßstäbe werden verzerrt, Perspektiven verschoben. Der Plan selbst erhält mit der Transformation zum Bildträger eine neue Bedeutung.’ Elsy Lahner (Kuratorin Albertina)

Werke

Die Weinblätter spiegeln die Tradition sowie die Phantasie und den Humor des Weinbaus wieder: Eine unmögliche Weinsammlung, die kuriose Tierwelt des Weins, eine Weinproduktion bei der der Weinbauer nicht nur seine Seele sondern auch seinen Leib einbringt, die Trunkenheit des biblischen Noah, die eine seiner Söhne und dessen Nachfahren zu Sklaven verfluchte, ein Presskorb mit uralten Artefakten aus der Weinproduktion. Das Ergebnis einer intensiver Recherchen der 8000 jährigen Geschichte des Weinbaus.

Seit Urzeiten betört der Wein all unsere Sinne, erzählt Geschichten und bringt Mensch und Natur zusammen für einen Augenblick der Ewigkeit. Der Wein hat viele Zivilisationen begleitet, manche bis zu ihrem Abgrund. Wie die Weinblätter jedes Jahr so vergilben auch die Pläne und bleiben doch Zeugen der Vergangenheit.