Alle Lagen im Überblick
 

Alle Lagen im Überblick

 
Lagen im Überblick

Die Domaine de la Romanée-Conti produziert ausschließlich Weine aus Grand Cru-Lagen. Das kann kaum eine andere burgundische Domaine von sich behaupten. Zwar besitzen sie auch Premier Cru-Lagen wie zum Beipiel 'Les Suchots' und 'Les Petits Monts' aber meistens kommt die Ernte dieser Parzellen als Fassware in den Handel und wird nicht unter dem Namen der Domaine vermarktet.

 



Interessanterweise ist die Domaine de la Romanée-Conti der größte Landbesitzer in jeder seiner roten Grand Cru-Lagen. Um den Mythos der Domaine de la Romanée-Conti etwas zu lüften, nehmen wir hier die Grand Cru-Lagen genauer unter die Lupe und erklären was sie besonders macht.

 



Grands Échézeaux, 3,53 ha

Dieser männliche und launische rote Grand Cru gehört zu den besten Weinen der Domaine. Der Name ‘Grands Échézeaux‘ leitet sich durch die Cru ab, die ursprünglich größer war als ‚Les Échézeaux du Dessus‘. Insgesamt ist die Lage 9 Hektar groß, von denen die Domaine 3,53 ha im Zentrum der Grand Cru-Lage ihr Eigen nennen kann. Das entspricht fast 40% der Gesamtfläche. Ursprünglich war der Weinberg Eigentum der Abtei von Cîteaux und später für lange Zeit im Besitz der Familie Marey. Heute ist die Grand Cru-Lage auf circa 20 verschiedene Eigentümer aufgeteilt. Die Lage grenzt direkt nördlich an die Grand Cru-Lage Échézeaux und westlich an die Mauer vom Clos de Vougeot an. Qualität und Rarität ist im Burgund sehr groß geschrieben, dementsprechend finden wir auch in den Weinbergen Ansätze um den Ertrag zu minimieren. Darunter zählt das Erziehungssystem Cordon de Royat sowie die Begrünung zwischen den Zeilen als auch die Erhöhung der Bestockungsdichte pro Hektar. Das Durchschnittsalter der Reben beträgt 37 Jahre.

 

Insgesamt besitzen die Weine vom Grands Échézeaux mehr Volumen, Kraft und Struktur als die des kleinen Bruder's Échézeaux. Ein großer Wein mit Potential zum Reifen.

1957 & 1959: Zwei sehr wunderschön gereifte Jahrgänge, die selbst heute im vollen Glanze stehen

 



Échézeaux, 4,67 ha

Der kleinere Bruder Échézeaux ist von allen Crus der Erste, der gelesen wird und weist eine weniger komplexe Struktur auf. Dennoch steht der Wein klar und zugänglich dar. Zum einen nicht nur aufgrund seiner Charakteristik, sondern auch wegen seinem Preis. Die Weine dieser Grand Cru-Lage entfalten sich wesentlich schneller und leichter in ihrer Fülle und Finesse. Seine Schlichtheit und Natürlichkeit spiegeln sein Terroir exakt wider. Die Lage Échézeaux wuchs im Laufe der Zeit von lediglich drei Hektar im Jahr 1855 auf 37,7 Hektar und gehört somit zu den größeren Lagen im Burgund. Die beiden Brüder Échézeaux und Grands Échézeaux wurden bereits von den Mönchen von Cîteaux hoch angepriesen. Dennoch erhielt Échézeaux nie dasselbe Ansehen wie sein Bruder. Jedoch gehört Échézeaux zu den komplexesten Einzellagen aufgrund seiner Bodenzusammensetzung von Lehmadern, Kalkstein und Mergel. Das Durchschnittsalter der Reben liegt im Échézeaux bei fast 40 Jahren. Die Parzellen der Domaine de la Romanée-Conti befinden sich im Zentrum (Les Poulaillères) und etwas südlicher (Clos St-Denis) der Appellation.

 



Richebourg, 3,51 ha

Wie auch bei den beiden Échézeaux-Lagen, gehörte ein großer Teil dieser Grand Cru-Lage Richebourg der Abtei von Cîteaux. Damals wurden circa drei Hektar bewirtschaftet. Heute misst die Lage 8,3 Hektar mit den 3 Hektar von Véroilles. Die Domaine besitzt im Richebourg 3 Parzellen, aus denen sie einen der prachtvollsten roten Burgunder produziert. Das Terroir spielt hier eine wesentliche Rolle. Dieser Wein vereint den seidigen Charakter seines Nachbarn Romanée-Conti mit der Festigkeit der Grand Cru-Lage La Tâche.  Dieser Burgunder zählt zu den Langstreckenläufern und wird öfters als üppig, reich, großzügig und robust beschrieben. Erklären lässt sich das durch seinen hohen Gehalt an Mergel im Boden, welchen kein anderer Grand Cru aufweisen kann. Die Domaine besitzt Parzellen im Zentrum der Appellation und ein Stück in Véroilles, von etwa einem Hektar. Das Durchschnittsalter der Reben beträgt 41 bis 46 Jahre, mit denen circa 11.000 Flaschen pro Jahr produziert werden können.

Empfohlene Jahrgänge: 1952 (Lieblingswein Henri Leroys), 1954, 1959 (unter den 2004 von Decanter veröffentlichten "100 wines to try before you die"), 2002

 



Romanée-Conti, 1,81 ha (Alleinbesitz)

Die „Perle Burgunds“ und Namensgeber der Domaine ist keine andere als die Grand Cru-Lage Romanée-Conti. Seit 1794 trägt sie diesen Namen und befindet sich genauso wie die Grand Cru-Lage La Tâche im Alleinbesitz der Domaine. Ihre Weine zeichnen sich durch eine subtile Nuanciertheit mit einem intensiven Bukett und einer außerordentlichen Finesse aus. Für viele ist Romanée-Conti der heilige Gral der Domaine. Er unterscheidet sich von allen, gleichzeitig vereint er ihre spezifischen Qualitäten harmonisch in sich. Zunächst war die Grand Cru-Lage bekannt als ‚Le Cloux des Cinq Journaux‘ und Teil von Le Cloux de St-Vivant, der den Mönchen von St-Vivant de Vergy gehörte. Später war die Lage dann als ‚Le Cros des Cloux‘ bekannt. Im 17. Jahrhundert als ‚La Romanée‘ und schließlich nach der französischen Revolution wurde die Grand Cru-Lage unter dem Namen Romanée-Conti weltbekannt. Trotz all den Namensänderungen über die Jahrhunderte hinweg, hat sich seine Fläche niemals verändert. Die kleine Parzelle wird aufgrund ihrer idealen Größe von 1,8 Hektar nur von einer Person gepflegt. Dank der Archive kann man bis 1735 genau zurückverfolgen, wer sich um diese besondere Lage gekümmert hat. Viele von ihnen kannten jeden einzelnen Weinstock wie ihr eigenes Kind.

Mit einer Ausrichtung nach Ostsüdost profitieren die Rebstöcke von einer optimalen Sonneneinstrahlung. Die Bodenzusammensetzung ist außerordentlich komplex und besteht aus verschiedenen Kalksteintypen. Dennoch zeichnet sich die Grand Cru-Lage eher durch seine Neigung als durch seinen Boden aus. Das Zusammenspiel zwischen optimalem Wasserhaushalt, Sonneneinstrahlung und Intensität des Lichts führen darauf zurück. Der Ertrag von Romanée-Conti liegt in der Regel bei 6000 bis 6500 Flaschen. Dementsprechend ist die Begeisterung hoch, falls man an eine Flasche kommen sollte. Umso mehr ist es wichtig bei diesen extrem raren Weinen vorsichtig zu sein. Zum Beispiel muss man bedenken, dass es keine Jahrgänge von Romanée-Conti zwischen 1947 und 1951 gibt. Wenn Sie einen dieser Jahrgänge sehen, handelt es sich wohl um eine Fälschung. Zu diesem Zeitpunkt wurde nämlich der Weinberg mit neuen Rebstöcken bepflanzt.

Interessante Jahrgänge: 1966 (Decanter "100 wines to try before you die")

Vier relative neue, von Kritikern, hochbewertete Jahrgänge: 2005, 2010, 2012 & 2015 - wobei der wohl bemerkenswerteste dieser vier Jahrgänge der 2015 ist.

Besonders gut entwickelte Jahrgänge: 1966, 1978, 1985, 1990, 1996 & 1999

Trophäenweine: 1919, 1921, 1929, 1937 & 1945

 



Romanée-Saint-Vivant, 5,26 ha

Die Grand Cru-Lage Romanée-Saint-Vivant steht für einen kräftigen, perfekt ausbalancierten und raffinierten Wein - ein wahrer Klassiker. Zu Beginn war die Lage als ‚Le Cloux de St-Vivant‘ bekannt und wurde den Mönchen des Klosters St-Vivant de Vergy im Jahr 1131 vom Herzog von Burgund, Hugo II., geschenkt. Bis zur französischen Revolution bewirtschafteten die Mönche die heute als Romanée-St-Vivant bekannte Grand Cru-Lage. Ab 1791 konnte die Lage als Staatseigentum veräußert werden und so kam sie in den Besitz der Familie Marey und Monge. Heutzutage ist immer noch mehr als die Hälfte des ursprünglichen Grand Cru in deren Besitz. 1966 verpachtete Geneviève Marey-Monge ihren Teil der Grand Cru-Lage an die Domaine de la Romanée-Conti, um deren Ansehen zu fördern. Insgesamt handelt es sich um 5,2 Hektar, die seit 1988 im Besitz der Domaine sind, nachdem die Neffen ihren Anteil an die Domaine verkauften. In Anerkennung tragen die Weine die Bezeichnung „Romanée-St-Vivant Marey-Monge“.

 



La Tâche, 6,06 ha (Alleinbesitz)

Die Domaine de la Romanée-Conti beschreibt die zwei wichtigsten Charakteristika der Weine der Grand Cru-Lage La Tâche mit Struktur und Beständigkeit. Zudem strahlen diese Weine von Eleganz und Kraft. Mit 6,06 Hektar ist diese die größte Lage im Besitz der Domaine, zudem noch im alleinigen Besitz. Der Weinberg grenzt an die zwei Grand Cru-Lagen Richebourg und Romanée-St-Vivant. Bis 1933 war die Lage im Besitz der Familie Liger-Belair. Dennoch konnten die zwei ehemaligen Eigentümer der Domaine den Weinberg übernehmen und legten La Tâche und Les Gaudichots zusammen. 1932 wurde Les Gaudichots in La Tâche umbenannt, aufgrund eines provozierten Gerichtsurteils. Dementsprechend gibt es seit 1933 nur noch einen La Tâche. 1936 wurde die Lage zum Grand Cru erklärt. Um eine homogene Weinqualität zu gewährleisten, werden die Reben regelmäßig neu aufgestockt. Dank verschiedener positiver Beschaffenheiten, wie zum Beispiel die gute natürliche Drainage und Belüftung, gehört La Tâche zu den lagerfähigsten Weinen der Burgund. Der Wein zeigt selbst in schwierigen Jahren, wie beständig die Qualität der Domaine ist.

1962, 1964 oftmals als die allerschönsten La Tâche des 20. Jahrhunderts gerühmt

1990, 1978 & 1966 Decanter August 2004 "100 wines to try before you die"

 



Montrachet, 0,68 ha

Neben all den prächtigen, weltbekannten Rotweinen, produziert die Domaine auch großartige Weißweine. Darunter Le Montrachet. 1963 konnte die Domaine eine Parzelle erwerben. Die daraus resultierenden Weine strahlen vor Komplexität, Eleganz und Kraft. Mit 0,68 Hektar ist es die kleinste Grand Cru-Lage im Besitz der Domaine. Die Parzelle befindet sich in Chassagne-Montrachet, direkt an der Grenze zu Puligny-Montrachet - also im Herzen der Côte de Beaune -und wurde vom Comte de Moucheron aus Meursault erstanden. 1965 kam eine zweite Parzelle, auch in Chassagne, von Monsieur Roizot. Eine weitere folgte 1980. Die unterschiedlichen Parzellen werden ebenfalls, wie die Lage Romanée-Conti nur von einer Person bewirtschaftet. In der Lage Montrachet kommen die beiden Pferde, Luciole und Mickey, zum Einsatz. Diese Arbeitsweise ist besonders schonend für den Boden. Le Montrachet zeichnet sich durch sein exzellentes Terroir und seine Bodengegebenheiten aus. Die einzelnen Parzellen tragen ihre eigene Charakteristik bei und bilden die Basis für die Assemblage des Montrachet der Domaine de la Romanée-Conti. Insgesamt produziert die Domaine nur etwa 2500 bis 3500 Flaschen von diesem perfekt in der Balance-stehenden Wein, der über viele Jahre hinweg wunderschön in der Flasche reifen kann.

1968 einer der herausragensten Weine, da er der einzige Wein dieses Jahrgangs ist, der unter dem Domaine-Etikett auf den Markt kam

1993 & 1978 Decanter August 2004 "100 wines to try before you die"

 



Corton, 2,27 ha

Die Weine des Corton stehen für feste, offene und sehr lang haltbare Weine. Sie gehören mit zur Spitze der Weine der Côte d’Or. Seit dem 11. November 2008 pachtet die Domaine de la Romanée-Conti Weinberge vom Weingut Prince Florent de Mérode in den Climats Clos du Roi, Bressandes und Renardes. 2009 fand die erste Ernte und Vinifikation statt.

 



Corton-Charlemagne, 2,91 ha

Von Bonneau du Martray pachtet die Domaine 2,91 Hektar und konnte die ersten Weine im Jahr 2019 produzieren. Die Weine zeichnen sich durch ihre raffinierte Würze und druckvolle Länge aus.

 

Weitere Lagen:

  • Vosne Premier Cru Les Suchots, 1 Hektar

  • Vosne Premier Cru Les Petits Monts, 40 Ar

  • Les Gaudichots

  • Les Reignots


(Meist kommt die Ernte dieser Parzellen als Fassware in den Handel)

  • Bâtard-Montrachet, 17,5 Ar - 600 Flaschen - Eigenbedarf


Weitere Artikel zum Themenschwerpunkt Romanée-Conti:

- Facts & Figures Domaine de la Romanée-Conti
- Biodynamische Praktiken der Domaine
- Informatives zu den einzelnen Lagen
- Jahrgangsübersicht und Verkostungsnotizen
Das Buch zum Weingut von Gert Crum
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